HISTORIE

heilige-MathildeDie Ursprünge des Hofes zu Gahmen liegen im Dunkel des frühen Mittelalters. Laut Überlieferung wird der Schulzenhof zu Gahmen erstmalig 850 erwähnt. Kaiser Heinrich I soll seiner zweiten Frau Mathilde den Hof geschenkt haben. Später gründete Mathilde unter anderem das Kloster Nordhausen. Da es im Mittelalter keine Kirchensteuer gab, wurden die Klöster durch Schenkungen der Stifter unterstützt. Somit wurde der Hof bzw. die Bauernschaft durch Mathilde an das Kloster Nordhausen weitergegeben.

Diese Überlieferung ist nicht eindeutig belegt, da es noch eine zweite Bauernschaft Namens Gehmen gibt.

Wegen ihres festen Glaubens und ihrer Großzügigkeit den Klöstern gegenüber, wurde Mathilde heilig gesprochen und zur Schutzpatronin des Hofes Gahmen. Kaiser Heinrich II bestätigte und beglaubigte ca. 1010 die Schenkung Heinrichs I an Mathilde.

Um 1220 wurde der Bischof von Münster durch einen Tausch der Bauernschaft neuer Eigentümer des Hofes zu Gahmen. Von diesem Zeitpunkt an gilt die Überlieferung als gesichert.

Da der Bischof des Öfteren nicht gut bei Kasse war, wurde der Hof einige Male als Pfand gegen Bares verliehen – unter Anderem an den Ritter von Hörde.

1223 wurde der Hof wiederum getauscht. Dieses Mal einigte sich der Bischof von Münster mit dem Kloster Cappenberg. Bis zur Bauernbefreiung 1805 gehörte der Hof bzw. die Bauernschaft Gahmen nunmehr zum Kloster Cappenberg.

Anschließend gehörte die Bauernschaft dem Grafen von Stein, gegen den die Vorfahren der Familie Schulz-Gahmen prozessieren mussten, da er sich zwar für die Befreiung der Bauern stark eingesetzt hat, seine eigenen Bauern allerdings, wollte er nicht so gerne gehen lassen. Dabei ging es ihm um den Freikauf der Ländereien.

Hof-gesternAb 1223 ist die Geschichte des Hofes durch die damaligen Abgabenbücher relativ genau belegt. Diese Bücher werden heute noch auf Schloß Cappenberg gelagert. Anhand der Abgabenbücher kann sehr gut nachvollzogen werden, wer den Hof Schulz-Gahmen wann innehatte.

Der Schulzenhof war immer der größte Hof in der Bauernschaft Gahmen. Der „Schulze“ war eine Art Bürgermeister für die Bauernschaft. Er war Ansprechpartner der Besitzer anderer Höfe im Außenverhältnis zum Kloster Cappenberg. Seine Aufgaben lagen unter Anderem darin, dafür zu sorgen, dass Abgaben eingehalten wurden, dass genügend Vorräte für den Winter eingeholt wurden, dass sich an Gesetze gehalten wurde (kleine Gerichtsbarkeit) und einiges mehr. Auch der „Schulze“ war, wie alle anderen, abgabepflichtig.

Ging es um „Leib und Leben“, dann hielt der Abt von Cappenberg auf dem Hof Gericht.

Wurde auf Cappenberg eine Jagd anberaumt, hatte der „Schulze“ auf seinem Hof die Jagdgesellschaft zu verköstigen. Der Nachbar Haumann oder auch der große Buck genannt, war für die Meute und das Gesinde zuständig.

Aus der Amtsbezeichnung „Schulze“ entwickelte sich im 18. Jahrhundert der Familienname Schulze-Gahmen.
Seit 1490 ist der Schulzenhof von Gahmen nachweislich durchgehend im Besitz der Familie Schulz-Gahmen. (Stammbaum der Familie Schulz-Gahmen)

Bewirtschaftung des Hofes bis in die Moderne

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